Der besondere Nutzen von Positiver Psychologie in Zeiten von Corona
Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Positive Psychologie“ und wie kann ich das während der aktuellen Zeit für mich nutzen?
Positive Psychologie – kurz und knapp!
Der Fokus der Psychologie und der Psychotherapie lag lange Zeit auf psychischen Störungen und krankmachenden Ereignissen und Umgebungsfaktoren. In der Positiven Psychologie steht hingegen psychisches Wohlbefinden anstelle von psychischem Leiden im Mittelpunkt. Die Hauptfrage, die es hier für jeden individuell zu beantworten gilt, lautet: „Was macht uns glücklich?“.
Was bedeutet das in Zeiten von Corona?
Aktuell erreichen uns täglich viele negative Nachrichten. Viele von uns sind von Ängsten und Sorgen rund um Corona geplagt, leiden unter der sozialen Isolation oder kämpfen mit der Maskenpflicht. Corona und all das was das Virus mit sich bringt, scheint uns schier zu erdrücken. Deshalb ist es besonders jetzt wichtig, sich auf positive Aspekte zu fokussieren!
Wie nutze ich die Positive Psychologie für mich?
Wir Menschen haben seit jeher gelernt, uns auf Negatives und auf eine mögliche Todesgefahr zu fokussieren. Das hat evolutionär gesehen einen großen Vorteil, denn so konnten unsere Vorfahren ihr Überleben sichern. Wenn Du dich dafür interessiert, schau doch mal auf dem Blog von HelloBetter vorbei. Dort erklären wir den Zusammenhang von unserer Basisemotion Angst und dem Überleben.
Den Fokus auf positive Anteile des Lebens zu richten bedeutet daher vor allem zu Beginn – und aktuell besonders verschärft während einer globalen Pandemie – Übung, Übung, Übung!
Positive Haltung durch Fokussierung
Fokussierung benennt die Fähigkeit, seine eigenen Gedanken zu lenken. Fokussierung verändert die Wahrnehmung und das ist momentan wichtiger denn je. Stellen wir uns das mal konkret vor: Wenn ich ständig nach den neuesten Corona-Erkrankungs- und Todeszahlen suche, wächst meine persönlich wahrgenommene Bedrohung durch COVID-19 stetig weiter an. Doch das mit dem Fokussieren geht auch andersherum: Ich kann mich bewusst dafür entscheiden, meinen Fokus auf positive Aspekte, Hoffnung und Handlungsmöglichkeiten zu richten.
Und wie geht das jetzt konkret?
Um mehr nach der Leitfrage „Was macht mich glücklich?“ zu leben, kann eine Auseinandersetzung mit unseren Werten hilfreich sein, (wieder) vermehrt Aktivitäten die mich glücklich machen und in einen „Flow“-Zustand befördern auszuüben oder auch Sport zu treiben. Unseren Fokus zu verändern kann vieles beinhalten. Konkrete Hilfestellungen und Tipps, wie Du das bestmöglich bewerkstelligen kannst, findest du in diesem Artikel über Positive Psychologie im Alltag.
Die fabelhafte „Drei-Gute-Dinge“-Übung
Ein weiterer Expertentipp stammt von Martin Seligmann, dem Begründer der modernen Psychologie: Die „Drei gute Dinge täglich“-Übung
Diese Übung kann man ganz leicht zuhause ausführen und dazu ist sie richtig effektiv.
1. Setz dich jeden Abend vor dem Schlafengehen an einen Ort, an dem Du dich wohlfühlst.
2. Lass den Tag Revue passieren und suche nach drei Dingen oder Situationen, die gut waren. Was lief gut? Wann hast Du heute Glück empfunden und dich gut gefühlt?
3. Schreibe diese drei guten Dinge auf. Notiere dir dazu, was Du dabei empfunden hast und warum es „gut“ war. Denke kurz darüber nach, wie es zu diesem positiven Moment kam und was Du selbst dazu beigetragen hast. Und schreibe auch das auf.
Ein kleiner Extratipp für die Selbstkritiker unter uns: Es kommt bei der Übung nicht auf große Ergebnisse an. Es können tatsächlich die kleinsten Momente am Tag sein, die ein Wohlgefühl, ein Lächeln oder Stolz ausgelöst haben.
Am besten funktioniert die Übung übrigens, wenn Du nicht nur überlegst, sondern auch tatsächlich alles aufschreibst. Beim Schreiben musst Du dich nämlich etwas konkreter mit den guten Dingen auseinandersetzen und auch die Wortwahl festlegen. Das führt insgesamt dazu, dass die Reflexion vertieft wird.
Wir hoffen, dieser Artikel inspiriert dich dazu, die verschiedenen Tipps mal auszuprobieren. Mach aus der 3-Guten-Dinge-Übung ein Ritual mit einer festen Form und Zeit und du wirst schon nach kurzer Zeit bemerken, dass du dem Corona-Stress stets gelassener entgegensehen kannst. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei!